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Blog
Innovationsmanagement

Innovationsmanagement 1/5 - Innovationsarten

Sie haben sich entschlossen, sich genauer mit dem Thema Innovationsmanagement zu beschäftigen und Ihre Innovativität zu erhöhen. Gerade...

Sie haben sich entschlossen, sich genauer mit dem Thema Innovationsmanagement zu beschäftigen und Ihre Innovativität zu erhöhen. Gerade in den ersten Schritten ist es wichtig, eine Basis zu schaffen und sich grundlegendes Wissen anzueignen. Als gemeinsame Grundlage eignen sich folgende fünf Perspektiven:

In dieser fünfteiligen Blogserie auf kundenorientierung - das magazin werde ich Ihnen aufzeigen, welches grundlegendes Verständnis Sie benötigen um Innovationen im Unternehmen voranzutreiben und zu managen. Eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Blogs zu diesem Thema finden Sie hier.


Bei der Einarbeitung in das Thema Innovationsmanagement fällt auf, dass die eigentliche Definition und Abgrenzung der Begriffe Idee, Erfindung und Innovation nicht eindeutig scheint. Darüber hinaus lassen sich bei Innovationsarten für außenstehende keine klare Abgrenzungen vorfinden. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist es Elementar im ersten Schritt dieser Blogserie auf diese Unterteilungen einzugehen. Nach diesem Blogeintrag haben Sie verstanden, was Innovationen sind und welche Erscheinungsformen es gibt.

Definition einer Innovation

Die Literatur ergibt zu diesem Thema eine Vielzahl an Unterscheidungen an. Dabei wird unterschieden zwischen Idee, Invention oder Erfindung und Innovation.

Idee

Eine Idee ist dabei nicht die erste Erscheinungsform einer Innovationen. Vielmehr steht zu allererst ein Problem, welches die Idee löst. Dabei ist diese noch nicht erprobt oder realisiert.

Invention

Wird diese Idee realisiert, ist eine Invention entstanden. Eine Invention ist gleichzusetzt mit der Erfindung und beschreibt die technische Realisierung. Sie ist das Ergebnis aus Forschung und Entwicklung.

Innovation

Wird diese Invention erstmalig in einer wirtschaftlichen Art und Weise verwendet, ist eine Innovation entstanden. Dabei ist zwischen einer Innovation im engeren Sinn und einer Innovation im weiteren Sinn zu unterscheiden. Eine Innovation im engeren Sinn ist die erste Einführung in den Markt. Im weiteren Sinne ist eine Innovation eine Invention, welche sich (lediglich) im Markt bewährt.


Diese Unterscheidung ist auf österreichischen Nationalökonom und Politiker Joseph A. Schumpeter zurückzuführen, welcher wie folgt zitiert wird:


„Innovation ist the process of finding economic applications for inventions.“ (Josef A. Schumpeter (1911))

Arten von Innovationen

Auch hier bietet die Literatur unterschiedliche Abgrenzungen und Aufteilungen. Eine verbreitete und anerkannte Unterteilung ist die von Prof. Dr. Dr. h.c. (KNUTD) Dietmar Vahs. Dieser definiert vier Sichtweisen, aus welchen Innovationen unterteilt werden. Wichtig ist, dass jede Innovation in jede dieser vier Kategorien zuordenbar ist. Sie sind keineswegs substituierend sondern vielmehr komplementär. Diese vier Kategorien sind: Auslöser, Gegenstandsbereich, Veränderungsumfang und Neuheitsgrad.

Auslöser

Die Differenzierung anhand der Auslösers wird unterteilt in Push- und Pull-Innovationen. Push-Innovationen sind mittelinduziert, Pull-Innovationen zweckinduziert.

Ein Beispiel für eine mittelinduzierte Push-Innovation ist der Nierensteinzertrümmerer von Dornier. Dieser Gerät kann berührungslos Harnstein Zertrümmern und ist somit eine Revolution in der Medizintechnik gewesen. Die Technologie kam aus den Entwicklungsarbeiten an der Allwettertauglichkeit der Lockheed F-2014 von Dornier. Dies zeigt: Die Innovation entstand durch die zur Verfügung stehenden Mitteln.

Das Gegenstück ist die zweckinduzierte Pull-Innovation. Ein Beispiel hierfür ist der Walkman von Sony. Die Entwicklung entstand aus dem Bedürfnis am Markt, Musik überall zu hören. Hieraus entstand 1979 der erste Walkman. Diese Innovation entstand damit durch einen "Zug" des Marktes und ist somit eine Pull-Innovation.

Gegenstandsbereich

Die Differenzierung anhand der Gegenstandsbereiche findet zwischen Produkt-, Prozess-, organisatorische, soziale und Geschäftsmodellinnovation statt.

Eine Produktinnovation ist zum Beispiel der Segway, vorgestellt im Jahr 2001. Der Erfinder Dean Kamen forschte daran über zehn Jahre und bis heute ist der Segway ein Nischenprodukt.

Eine der bekanntesten Prozessinnovationen ist die Fertigungslinie des Model T von Dorf. Henry Ford veränderte 1913 die industrielle Automobilproduktion grundlegend, mit der Einführung der Fließfertigung. Damit ging die Dauer der Endmontage von 12,5 Stunden auf 93 Minuten herunter. Die damit verbunden Kosten sanken von 850 US-Dollar im Jahr 1908 auf 189 US-Dollar im Jahr 1927.

Eine aktuelle organisatorische Innovation ist im Entwicklungsprozess zu beobachten. Durch Öffnung der Entwicklungs- und Innovationsprozesse unter dem Schlagwort „Open Innovation“ ist die Art und Weise der Organisation grundlegend im Umbruch.

Eine ebenfalls relativ aktuelle soziale Innovation ist zum Beispiel die Einführung von Kinderhäusern beziehungsweise Betriebskindergärten. Seit der Jahrtausendwende findet dies bei vielen Unternehmen Einklang.

Die letzte Unterteilungsart in der Kategorie Gegenstandsbereich bietet die Geschäftsmodellinnovation. Ein Beispiel hierfür sind Freemium-Modelle, die Kombination von freier Verfügbarkeit und Premium-Partnerschaften, wie es heute oftmals in Smartphone Apps zu finden ist.

Veränderungsumfang

Eine weitere Differenzierungskategorie bietet der Veränderungsumfang. Anhand der Ausprägung dieser Kategorie kann in radikale und inkrementelle Innovationen unterteilt werden.

Beide Arten lassen sich anhand des iPhones von Apple verdeutlichen. Das erste iPhone 2007 war eine grundlegende und bahnbrechende Innovation des Mobiltelefons. Der Veränderungsumfang war unglaublich hoch und die Art und Weise wie wir untereinander kommunizieren hat sich komplett verändert, weshalb dies eine radikalen Innovation war.

Bei den aktuellen iPhone Varianten, aber vor allem bei dem Zwischenmodellen wie dem iPhone 6S, ist von einer inkrementellen Innovation zu sprechen. Der Veränderungsumfang ist gering und die Technologie ist keine komplett neue.

Neuheitsgrad

Die letzte Differenzierungsmöglichkeit bietet der Neuheitsgrad. Hierbei wird in die fünf Arten Basis-, Verbesserungs-, Anpassungs-, Scheininnovation und Imitation unterteilt.

Eine Basisinnovation ist die Grundlage einer ganzen Welle von neuen Innovationen. Oftmals ist von dem Kondratieff-Zyklus das Gespräch, welcher diese Technologiewellen beschreibt. Basisinnovationen sind die Dampfmaschine, Eisenbahn, Chemieindustrie, Automobil, Internet und ähnliche.

Hingegen der Basisinnovation ist eine Verbesserungsinnovation eine reine Anpassung der Produktes an aktuelle Standards und Technologien. Auch hier ist ein Beispiel die Veränderung zwischen iPhone 6 und iPhone 6S.

Eine Anpassungsinnovation weist sich dadurch aus, dass noch Anpassungen eines vorhandenen Produktes an verschiedene Bedürfnisse unterschiedlicher Kundengruppen notwendig sind. Hierbei bleibt das Kernprodukt identisch. Ein Beispiel hierfür sind „five Fingers“ Schuhe, welche es für Wassersport, Fitness, Trekking, Yoga und ähnliches gibt.

Eine Scheininnovation beschreibt eine Innovation, welche keine wirkliche ist, aber eine solche Vermarktung hat. Ein Beispiel ist der „Innovationssprung“ von Rasierern mit vier Klingen zu Rasieren mit fünf Klingen.

Mit genauso wenig Neuheitsgrad lässt sich die letzte Ausprägung der Differenzierungskategorie Neuheitsgrad beschreiben: die Imitation. Ein Beispiel hierfür sind die unzähligen „Bionaden“-Imitationen unterschiedlichster Hersteller.

Fazit

Für Innovationen gibt es eine klare Definition, eine klare Abgrenzung und eindeutige Innovationsarten. Wichtig ist, dass Sie diese unterscheiden und kommunizieren. Bereits hier gibt es oftmals die ersten Grundsteine für spätere Missverständnisse und Unmut.


Ich freue mich, wenn Sie mit uns Ihre Erfahrung teilen, Beispiele aufzeigen oder unseren Artikel ergänzen und wünsche Ihnen viel Erfolg auf dem Weg zur Innovation.


Beste Grüße


Lukas Kauderer


M. Sc. Innovationsmanagement; Gründer der liCili, Lucas Bäuerle und Lukas Kauderer GbR

Quelle

Die Inhalte des Blogeintrags stammen aus dem Buch "Innovationsmanagement: Von der Idee zur erfolgreichen Vermarktung" von Prof. Dr. Dr. h.c. Dietmar Vahs und Prof. Dr. Alexander Brem. Den Link zu dem Buch finden Sie hier.


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